Frühgeschichtlicher Ackerbau in Riedhausen

Bei den wellenförmigen Bodenwellen, die man gerade in der Gegend um Riedhausen, aber auch gehäuft in Aidling und Riegsee findet, handelt es sich um so genannte Hochäcker oder Wölbäcker - Relikte früheren Ackerbaues. Vermutlich entstanden sie ab dem frühen Mittelalter, d. h. ab dem 6./7. Jahrhundert n. Chr. Dabei pflügte man die Erde systematisch zu den Erhebungen auf, um in diesen Bereichen eine bessere Humusgrundlage für den Ackerbau zu haben. Der Name Wölbäcker stammt von ihrem charakteristischen Aussehen: In regelmäßigen Abständen wechseln sich Wölbungen und Furchen ab, sodass eine wellenförmige Oberfläche entsteht. Teils sind die Äcker noch mit dem bloßen Auge zu sehen, teils sind aufwendige Laseraufnahmen und ein geschultes Auge notwendig, um die Überreste der Jahrhunderte alten, in Mitteleuropa weit verbreiteten Ackerbautechnik zu erkennen. In Deutschland sind die meisten Wölbäcker nur noch unter Wäldern erhalten, da moderne Landmaschinen in Bereichen der heutigen Ackerflächen die Wölbäcker komplett zerstört haben.

Entstehung der Wölbäcker (Hochäcker)

Wölbäcker entstanden durch die Verwendung von eisernen Pflügen, die von Ochsen oder Pferden gezogen und – im Gegensatz zum späteren Wendepflug – die Ackerkrume nur in eine Richtung wenden konnten. Um das Pfluggespann möglichst selten wenden zu müssen, wurden die Flure in der Form von Langäckern angelegt. Sie hatten eine Breite von wenigen Metern und Längen von 100 Metern und mehr. Der Bauer zog mit seinem Gespann als erstes die Furche längsseitig in der Mitte des Ackers. Dann wendete er das Gespann und zog die zweite Furche in entgegengesetzter Richtung direkt neben der ersten Furche, wobei er beim Gespannwenden die Richtung so wählte, dass die Scholle beim folgenden Pflügen zur Ackermitte hin gekippt wurde. Nach erneutem Wenden wurde die nächste Furche wieder im Richtungssinn des vorvorherigen Pflügens angelegt, und zwar außen anschließend an die vorvorhergehend gepflügte Furche. Durch langjähriges Pflügen in dieser Weise wurde immer mehr Ackerkrume zur Ackermitte verlagert – die Ackermitte wurde erhöht, die Ränder des Ackers vertieft. Dabei wurden Scheitelhöhen von bis zu einem Meter erreicht. Oft lagen mehrere Wölbäcker nebeneinander im Verband. Vermutlich entstanden sie ab dem frühen Mittelalter, d. h. ab dem 6./7. Jahrhundert n. Chr. Dabei pflügte man die Erde systematisch zu den Erhebungen auf, um in diesen Bereichen eine bessere Humusgrundlage für den Ackerbau zu haben.
Der Name Wölbäcker stammt von ihrem charakteristischen Aussehen: In regelmäßigen Abständen wechseln sich Wölbungen und Furchen ab, sodass eine wellenförmige Oberfläche entsteht. Teils sind die Äcker noch mit dem bloßen Auge zu sehen, teils sind aufwendige Laseraufnahmen und ein geschultes Auge notwendig, um die Überreste der Jahrhunderte alten, in Mitteleuropa weit verbreiteten Ackerbautechnik zu erkennen. In Deutschland sind die meisten Wölbäcker nur noch unter Wäldern erhalten, da moderne Landmaschinen in Bereichen der heutigen Ackerflächen die Wölbäcker komplett zerstört haben.

Die Gründe für die Anlage von Wölbäckern waren vielfältig. Es existieren unterschiedliche Ansichten und Erklärungsversuche. Als möglicher Zweck gelten die Entwässerung feuchter Böden, die Anreicherung von Nährstoffen und Humus, eine sichtbare Grenzziehung sowie die Risikominimierung. In feuchten Jahren wuchs das Getreide in der Ackermitte besser, in trockenen Jahren das Getreide am Rand. Durch die Anlage von Wölbäckern konnten schwere sowie feuchte Böden in Niederungen genutzt werden.
Die Veränderung der Geländemorphologie bzw. des Kleinreliefs der Äcker hatte auf frischen und feuchten Standorten eine Drainagewirkung zur Folge. Das Oberflächenwasser wurde in den entstehenden Furchen zwischen den Aufwölbungen gesammelt und beschleunigt abgeführt. Auf mageren und flachgründigen Böden mit durchlässigem Untergrund führte die Gestalt der Wolbäcker zum gegenteiligen Effekt. Die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wurde durch die angehäufte Ackerkrume im Zentrum des Beetes auf flachgründigen Standorten verbessert. Somit konnten auf landwirtschaftlichen Grenzertragsstandorten die Erträge gesteigert werden. Zudem bedingte die Erhöhung der Oberfläche des Feldes eine vergrößerte Anbaufläche. Ein weiterer Erklärungsversuch geht davon aus, dass Wölbäcker durch den Einsatz des Beetpflugs entstanden sind und dies unweigerlich zur Aufwölbung des Feldes führte. Diesen Vorgang wieder rückgängig zu machen, hätte mehrere zwischengeschaltete Arbeitsgänge bedurft. In Realteilungsgebieten, welche durch schmale Parzellen mit unterschiedlichen Bewirtschaftern gekennzeichnet sind, wollten die Bauern ihren Boden zusammenhalten. Das Pflügen sollte nicht zu einem Wenden der Scholle auf dem angrenzenden Grundstück führen, um Bodenverlusten vorzubeugen. Dies würde erklären, warum trotz der Erfindung des Kehrpfluges noch der Beetpflug eingesetzt wurde. Die Funktion der Grenzmarkierung in kleinparzellierten Realteilungsgebieten verlor durch Flurzusammenlegung an Bedeutung.

 

Quelle: Wikipedia u.a.